• Alle Artikel zum Thema finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in der Ukraine. Eine Übersichtskarte mit den aktuellen Entwicklungen aktualisieren wir täglich hier.
  • Russische oder ukrainische Angaben zum Kriegsverlauf sowie zur Zahl Verletzter und Getöteter lassen sich derzeit nicht unabhängig verifizieren.
  • Neben eigenen Recherchen verwenden wir auch Material der Nachrichtenagenturen dpa, AP, AFP, KNA und Reuters.
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Gebiete mit schweren Kämpfen, letzte 24h
Russische Befestigungsanlagen
Russische Kontrolle
Vortag
seit Kriegsbeginn
vor Kriegsbeginn
Zurückerobert
Vortag
Gegenoffensive
Quelle: Institute for the Study of War, AEI Critical Threats Project
Katharina James
Katharina James

Eine Tote und mehrere Verletzte nach russischen Angriffen in Region Charkiw

Bei russischen Angriffen in und um Charkiw sind nach ukrainischen Angaben eine Frau getötet und 17 Menschen verletzt worden. Der Gouverneur der Region schrieb auf Telegram, sechs Menschen seien bei einem nächtlichen Drohnenangriff verletzt worden, zehn weitere bei einem Luftangriff auf das Stadtzentrum im Laufe des Tages.
Arbeiter inspizieren ein Gebäude, welches durch einen russischen Angriff zerstört worden war.
Arbeiter inspizieren ein Gebäude, welches durch einen russischen Angriff zerstört worden war. Vyacheslav Madiyevskyy/Reuters
Östlich von Charkiw habe eine 88-Jährige nur tot aus den Trümmern eines beschossenen Hauses geborgen werden können. Dort sei auch ein Mann verletzt worden. Die Stadt im Nordosten des Landes war zuletzt häufig Ziel von Angriffen. Russland hat wiederholt behauptet, keine zivilen Ziele anzugreifen. Gleichwohl wurden Wohnhäuser, Schulen und medizinische Einrichtungen beschossen.
Sarah Vojta
Sarah Vojta

Russland schreibt Wolodymyr Selenskyj zur Fahndung aus

Aus einer im Internet einsehbaren Fahndungsliste der russischen Behörden geht hervor, dass diese den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zur Fahndung ausgeschrieben haben. Weshalb genau, ist unklar – es ist lediglich vermerkt, dass er "unter einem Artikel des Strafgesetzbuches" gesucht werde.

Neben Selenskyj tauchten auch der Kommandeur des ukrainischen Heeres, Oleksandr Pawljuk, und der ehemalige ukrainische Präsident Petro Poroschenko auf der russischen Fahndungsliste auf.
Christina Felschen
Christina Felschen

Minister bietet Hilfe bei Rekrutierung von Ukrainern in Deutschland an

Die Ukraine ist im Krieg gegen Russland unter so starken Druck geraten, dass sie mehr Wehrpflichtige einziehen will – auch solche, die sich im Ausland aufhalten. Dabei könnte Deutschland helfen, sagt Hessens Innenminister Roman Poseck.
Wir [könnten] daran mitwirken, dass die Ukraine auf Männer, die ins Ausland geflohen sind, die aber im Krieg eingesetzt werden können, zurückgreifen kann.
Hessens Innenminister Roman Poseck
Es sei wichtig, "die Verteidigungsbereitschaft der Ukraine zu unterstützen", sagte der CDU-Politiker in der ARD-Sendung Bericht aus Berlin laut Vorabbericht. "Die Ukraine verteidigt auch unsere Werte. Sie verteidigt letztlich auch uns." Ob er wehrpflichtige Männer zurückschicken würde, sagte er nicht.

In jedem Fall müsse Deutschland aber sicherer Zufluchtsort bleiben. Man müsse rechtsstaatliche Prinzipien wahren und ihnen Vorrang geben, auch wenn sie ukrainischen Interessen entgegenstünden. Voraussichtlich am Dienstag wollen die Länder und das Bundesinnenministerium über eine bundeseinheitliche Lösung beraten.

Wehrpflichtig sind alle ukrainischen Männer zwischen 18 und 60 Jahren. Einige von ihnen sind allerdings ins Ausland geflohen. Um sie zur Rückkehr zu bewegen, stellt die Ukraine über ihre Auslandskonsulate keine neuen Reisepässe mehr für sie aus – es sei denn, sie lassen sich für den Militärdienst registrieren. Deutschland werde voraussichtlich keine Ersatzpapiere ausstellen, sagte Poseck. "Die Ukraine ist kein Unrechtsstaat." 
Nina Monecke
Nina Monecke

Russland verkündet Einnahme weiterer Ortschaft in der Ostukraine

Die russische Armee kontrolliert nach eigenen Angaben den Ort Otscheretyne im ostukrainischen Gebiet Donezk. Die eigene taktische Lage sei dadurch verbessert worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit.

Zuvor hatte bereits das ukrainische Militär einen Durchbruch der russischen Streitkräfte bei Otscheretyne gemeldet. Beobachter vermuten, dass Russland als Nächstes in die nahe gelegene Stadt Tschassiw Jar vorrücken will.
Angelika Finkenwirth
Angelika Finkenwirth

Ukraine meldet Milliardenschäden durch Angriffe auf Energiesystem

Russlands jüngste Angriffe auf die Versorgungsinfrastruktur haben nach Angaben der ukrainischen Regierung Schäden von mehr als einer Milliarde Dollar verursacht. Energieminister Herman Haluschtschenko sagte, die Attacken richteten sich vor allem gegen Wärme- und Wasserkraftwerke sowie das Stromnetz. "Das System ist erst einmal stabil, aber die Lage ist kompliziert", sagte der Minister. Günstige Witterungsbedingungen erlaubten es, auf Wind- und Solarstrom zurückzugreifen. Russland hat seit Ende März verstärkt und fast täglich Einrichtungen der Energie-Infrastruktur ins Visier genommen. Dies hat zu Stromausfällen in vielen Regionen geführt.
Angelika Finkenwirth
Angelika Finkenwirth

Scholz bekräftigt dauerhafte Unterstützung der Ukraine

Der deutsche Bundeskanzler hat der Ukraine erneut die langfristige Unterstützung Deutschlands zugesichert. "Am heutigen orthodoxen Osterfest denken wir besonders an die vielen orthodoxen Christinnen und Christen in der Ukraine, die dieses Fest nicht im Kreis ihrer Familie, nicht in Frieden feiern können", schrieb Olaf Scholz auf X.
Klar ist: Wir unterstützen die Ukraine – so lange wie nötig.
Bundeskanzler Olaf Scholz
Nina Monecke
Nina Monecke

Russland rekrutiert offenbar Kubaner für Armee

Mit 2.000 Dollar Monatslohn und einem russischen Pass werden kubanische Männer laut einem Bericht der BBC für die russische Armee angeworben.  Bereits im Herbst 2023 waren Informationen aus Pässen von mehr als 200 Kubanern, die sich angeblich den russischen Streitkräften angeschlossen haben, von der proukranischen Plattform InformNapalm geleakt worden.
Russlands Präsident Wladimir Putin im Gespräch mit dem kubanischen Premier Manuel Marrero Cruz in Moskau (Juni 2023).
Russlands Präsident Wladimir Putin im Gespräch mit dem kubanischen Premier Manuel Marrero Cruz in Moskau (Juni 2023). Sputnik/Mikhail Metzel via Reuters
Eine Facebook-Suche ergab nun, dass 31 der genannten Namen des Leaks zu Accounts passen, deren Inhaber offenbar in Russland sind oder mit der russischen Armee in Verbindung stehen. Manche posteten zum Beispiel Fotos von sich in russischer Militäruniform oder Aufnahmen, auf denen russische Straßennamen oder Nummernschilder zu sehen sind.

Kubaner nach Russland zu bringen, ist vergleichsweise unkompliziert, die Länder sind seit dem Kalten Krieg verbündet. Menschen aus Kuba benötigen außerdem kein Visum, um nach Russland einzureisen. 
Angelika Finkenwirth
Angelika Finkenwirth

Selenskyj ruft Bevölkerung zu Einheit auf

Der ukrainische Präsident hat sich mit einem emotionalen Appell an die Bevölkerung gewandt und sie zur Einheit aufgerufen. Die Ukrainer sollten füreinander beten, sagte Wolodymyr Selenskyj am Tag des orthodoxen Osterfests in einem Video auf Telegram, das ihn vor der Sophienkathedrale in Kiew zeigt. "Gott trägt ein Abzeichen mit der ukrainischen Flagge auf seiner Schulter. Mit einem solchen Verbündeten wird das Leben definitiv über den Tod siegen." 

Selenskyj rief zu Gebeten für die Soldaten an der Front auf und sagte, der Wille der Ukrainer könne nicht gebrochen werden. "Die Ukrainer knien nur im Gebet", sagt Selenskyj. "Und niemals vor Invasoren und Besatzern."
Angelika Finkenwirth
Angelika Finkenwirth

Ukraine wehrt laut Luftwaffe 23 Kampfdrohnen ab

Russland hat seine Angriffe auch zum orthodoxen Osterfest fortgesetzt. Von 24 Kampfdrohnen habe die eigene Flugabwehr in der Nacht 23 abschießen können, teilte die ukrainische Luftwaffe mit. Trotzdem wurden Zerstörungen gemeldet. In der Region Dnipropetrowsk etwa beschädigten herabstürzende Trümmerteile laut Behördenvertretern mehrere Gebäude und lösten Brände aus. In der Metropole Charkiw wurden Medienberichten zufolge mehrere Menschen verletzt und Privathäuser beschädigt.
Angelika Finkenwirth
Angelika Finkenwirth

Sullivan spricht von ukrainischer Gegenoffensive 2025

Der nationalen Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, hat sich in einem Interview zu möglichen Plänen der Ukraine für eine Gegenoffensive geäußert. Nachdem die Ukraine 61 Milliarden US-Dollar an US-Militärhilfen erhalten habe, werde sie 2024 in der Lage sein, "die Linie zu halten" und "den Widerstand gegen den russischen Angriff sicherzustellen", sagte Sullivan der Financial Times. Trotzdem werde es seiner Einschätzung nach noch kurzfristige Fortschritte Russlands an der Front geben. 2025 wolle die Ukraine "weitermachen, um das Territorium zurückzugewinnen, das die Russen ihnen weggenommen haben". 
Yevgeniya Shcherbakova
Yevgeniya Shcherbakova

Ukraine zieht sich bei Adijiwka weiter zurück

Russland hat mehrere Dörfer nordwestlich von Awdijiwka besetzt. Dazu zählen laut dem aktuellen Lagebericht des Institute for the Study of War (ISW) etwa Keramik und Nowokalynowe. Zuvor hatten sich ukrainischen Streitkräfte in der Region weiter zurückgezogen. 

Russische Truppen haben zudem weitere Gebiete nahe der Industriestadt Donezk eingenommen. Außerdem soll sich das russische Militär in der Region Saporischschja fortbewegen.

Weitere Informationen zum Frontverlauf erhalten Sie hier:
Angelika Finkenwirth
Angelika Finkenwirth

Hunderte protestieren gegen Auftritt von Netrebko

In Wiesbaden haben 400 Menschen am Samstagabend gegen einen Auftritt der in Russland geborenen Sopranistin Anna Netrebko vor dem Hessischen Staatstheater demonstriert. Dabei sei alles friedlich geblieben, es habe keine Zwischenfälle gegeben, sagte ein Polizeisprecher.

Schon bei einem Auftritt Netrebkos bei den Maifestspielen 2023 in Wiesbaden hatte es Proteste gegeben. Wegen ihrer angeblichen Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin war die Sängerin nach Beginn des Angriffskrieges gegen die Ukraine im Februar 2022 in die Kritik geraten.
Nina Monecke
Nina Monecke

Ampelpolitiker fordern mehr Militärhilfe für die Ukraine

Nach einem mehrtägigen Besuch in der Ukraine haben sich drei Haushaltspolitiker der Ampel für mehr Flugabwehr und Panzer-Ersatzteile aus Deutschland für die Ukraine ausgesprochen. "Luftverteidigung muss oberste Priorität haben", sagte der SPD-Bundestagsabgeordnete Andreas Schwarz dem Spiegel. Die Industrie müsse ihre Produktionskapazitäten schnell und umfassend hochfahren. 
Ukrainische Soldaten berichteten von Engpässen bei der Versorgung mit Lenkflugkörpern. "Da haben die Ukrainer ein fast perfektes Abwehrsystem, aber sie können es kaum einsetzen, weil ihnen die Raketen fehlen", sagte Grünenpolitiker Sebastian Schäfer. Auch bei der Bereitstellung von Ersatzteilen und Handbüchern zur Reparatur beschädigter Panzer gebe es auf deutscher Seite erhebliche Mängel. "Bloße Ankündigungen der Industrie helfen nicht", sagte Schäfer.

Der FDP-Abgeordnete Karsten Klein sagte: "Wir dürfen nicht nachlassen. Aber wir müssen auch die westlichen Partner dazu bringen, dass sie mehr tun." Schwarz, Schäfer und Klein sind im Haushaltsausschuss des Bundestags für den Etat des Verteidigungsministeriums zuständig. 
Marlena Wessollek
Marlena Wessollek

Italiens Verteidigungsminister schließt Entsendung von Streitkräften in die Ukraine aus

Italiens Verteidigungsminister Guido Crosetto hat sich einem Medienbericht zufolge gegen eine Entsendung von Truppen in die Ukraine ausgesprochen. "Wir haben immer gesagt, dass der Ukraine auf jede erdenkliche Weise geholfen werden sollte, und das tun wir auch, aber wir haben auch immer ein direktes Eingreifen unseres Militärs in den Konflikt ausgeschlossen", sagte er in einem Interview mit der italienischen Zeitung Corriere Della Sera.

Ende Februar hatte der französische Präsident Emmanuel Macron gesagt, dass die Entsendung westlicher Truppen in die Ukraine in Zukunft nicht "ausgeschlossen" werden könne. Die USA und europäische Verbündete distanzierten sich von der Aussage. In Hinblick darauf sagte Crosetto in dem Interview, er verstehe den Sinn und Nutzen dieser Äußerungen nicht. Die Diskussion um eine Entsendung westlicher Truppen in die Ukraine erhöhe die Spannungen.
Marlena Wessollek
Marlena Wessollek

Russische Truppen besetzen weitere Ortschaft in der Oblast Donezk

Russische Truppen sind Medienberichten zufolge im Osten der Ukraine weiter vorgerückt. Das russische Militär habe die Siedlung Archanhelske besetzt, berichtete die ukrainische Nachrichtenagentur Unian unter Berufung auf den Militär-Telegramkanal DeepState. Einige Stunden zuvor hatten bereits russische Militärblogs die Besetzung gemeldet.

Archanhelske liegt etwa 15 Kilometer nördlich von der Kleinstadt Awdijiwka, die bereits seit Februar von russischen Streitkräften belagert ist. Der zunächst als neue Verteidigungslinie geplante Raum zwischen Sjewerne, Orliwka und Berdytschi ist inzwischen ebenfalls unter russischer Kontrolle.