Alena Kammer
Alena Kammer

Israel beginnt laut Berichten mit Evakuierung in Rafah

Israelische Streitkräfte haben Medienberichten zufolge palästinensische Zivilisten aufgefordert, die östlichen Viertel von Rafah, die nahe der israelischen Grenze liegen, zu verlassen. Die Evakuierungen konzentrierten sich auf einige Randbezirke von Rafah, von denen aus die Menschen in Zeltstädte in den nahe gelegenen Städten Chan Junis und Al Muwassi gebracht werden sollten. Das berichtetem das israelische Armeeradio und Times of Israel übereinstimmend. Das Militär äußerte sich zunächst nicht dazu.
Katharina James
Katharina James

Baerbock verurteilt Hamas-Angriff auf Grenzübergang

Außenministerin Annalena Baerbock
Außenministerin Annalena Baerbock. Sina Schuldt/dpa
Außenministerin Annalena Baerbock hat den Raketenangriff der islamistischen Hamas auf einen israelischen Grenzübergang zum Gazastreifen scharf kritisiert. "Der Beschuss eines der wichtigsten Zugänge für humanitäre Hilfe zeigt erneut, dass die humanitäre Versorgung der Menschen in Gaza den Terroristen der Hamas vollkommen egal ist", sagte die Grünenpolitikerin während ihres Besuchs im pazifischen Inselstaat Fidschi.

Die Islamistenorganisation zeige damit erneut ihr wahres Gesicht. Es sei ihr nie um die Menschen im Gazastreifen gegangen.
Das Schicksal der Menschen in Gaza ist den Terroristen vollkommen egal.
Annalena Baerbock, Außenministerin
Katharina James
Katharina James

Netanjahu weist Kritik am Vorgehen im Gazastreifen als Antisemitismus zurück

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die internationale Kritik am israelischen Vorgehen im Gazastreifen zurückgewiesen und auf das Selbstverteidigungsrecht seines Landes gepocht. "Kein noch so großer Druck, kein Beschluss eines internationalen Forums wird Israel davon abhalten, sich zu verteidigen", sagte Netanjahu am Sonntag anlässlich einer Zeremonie zum Holocaust-Gedenktag in der Gedenkstätte Yad Vashem. Er verurteilte einen "Vulkan des Antisemitismus", der auf der ganzen Welt ausbreche.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Leo Correa/AFP
Sollte Israel gezwungen sein, "alleine zu stehen, wird Israel alleine stehen", sagte Netanjahu. Mit Verweis auf die Verfolgung und Vernichtung der Juden in Deutschland im Zweiten Weltkrieg sagte der israelische Regierungschef: "Heute stehen wir erneut Feinden gegenüber, die auf unsere Zerstörung aus sind."

Die Kritik am israelischen Vorgehen im Gazastreifen, etwa bei den Protesten an Universitäten in den USA und anderswo, seien nicht auf das Handeln Israels zurückzuführen, "sondern weil wir existieren, (...) weil wir Juden sind", argumentierte Netanjahu.
Katharina James
Katharina James

OIC beschuldigt Israel des Genozids und fordert Sanktionen

Die Organisation für islamische Zusammenarbeit wirft Israel vor, im Gazastreifen einen "Völkermordkrieg" gegen die Bevölkerung zu führen. Die Mitgliedsstaaten sprechen sich in einer Resolution für Strafmaßnahmen gegen Israel aus.

Die ganze Nachricht finden Sie hier:
Katharina James
Katharina James

CIA-Chef Burns plant Treffen mit Benjamin Netanjahu

Im Bemühen um eine Waffenruhe im Gazastreifen soll CIA-Chef William Burns noch am heutigen Montag mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zusammentreffen. Das berichteten israelische Medien.

Zuvor werde sich Burns mit Vertretern Katars treffen, das zusammen mit Ägypten eine Vermittlerrolle bei den Verhandlungen mit der Terrorgruppe Hamas einnimmt, meldet die Nachrichtenagentur AP unter Berufung auf einen mit der Angelegenheit betrauten Beamten. 
CIA-Chef William Burns
CIA-Chef William Burns. Julia Nikhinson/Reuters
Sarah Vojta
Sarah Vojta

Verbände werfen Israel Angriff auf Pressefreiheit vor

Ein Beschluss der israelischen Regierung, den katarischen Sender Al-Dschasira mit einem Sendeverbot zu belegen, hat für Kritik gesorgt. Der Verband der Auslandspresse (FPA) teilte mit: "Mit dieser Entscheidung reiht sich Israel in den zweifelhaften Club der autoritären Regierungen ein, die den Sender verbieten." Und weiter: "Dies ist ein dunkler Tag für die Medien."

Ähnlich äußerte sich das in New York ansässige Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ). Es sprach von einem "äußerst alarmierenden Präzedenzfall für die Einschränkung der Arbeit internationaler Medien in Israel".

Omar Shakir, Direktor der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch für Israel und die palästinensischen Gebiete, kritisierte die Anordnung als "Angriff auf die Pressefreiheit". Er sagte: "Anstatt zu versuchen, die Berichterstattung über ihre Gräueltaten in Gaza zum Schweigen zu bringen, sollte die israelische Regierung aufhören, sie zu begehen."

Auch die Vereinten Nationen gaben ein Statement ab, jedoch ohne Israel direkt zu kritisieren. "Wir stehen fest gegen jede Entscheidung, die Pressefreiheit zurückzufahren", sagte ein UN-Sprecher. "Die freie Presse leistet einen Dienst von unschätzbarem Wert, um sicherzustellen, dass die Öffentlichkeit informiert und engagiert ist."
Sophia Reddig
Sophia Reddig

Hamas-Gruppierung bekennt sich zu Angriff auf Grenzübergang Kerem Schalom

Zu den Raketenangriffen auf Israels derzeit wichtigsten Grenzübergang für Hilfsgüter in den Gazastreifen hat sich der bewaffnete Arm der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas bekannt. Die Essedin-al-Kassam-Brigaden hätten an dem Grenzübergang Kerem Schalom "die feindlichen Truppen getroffen", schrieb die Gruppe in einer Erklärung. Beigefügt wurde ein Video, das den Beschuss zeigen soll. Für die Angriffe wurden der Erklärung zufolge "Kurzstreckenraketen" verwendet.

Zuvor hatte die israelische Armee erklärt, aus einem Gebiet nahe der Stadt Rafah seien zehn Geschosse in Richtung des Übergangs Kerem Schalom abgefeuert worden. Als Konsequenz schloss Israel den Übergang.
Sophia Reddig
Sophia Reddig

Verhandlungen in Kairo ohne Durchbruch beendet

Eine weitere Runde der indirekten Verhandlungen über den Gaza-Krieg ist in Kairo zu Ende gegangen. Dies teilte die islamistische Hamas in ihrem Telegram-Kanal mit. Bei den Verhandlungen, die am Samstag begonnen hatten, war keine Abordnung aus Israel dabei
Menschen fahren in Jerusalem mit einer Stadtbahn, während durch ein Fenster Plakate zu sehen sind, die die Freilassung von Geiseln fordern.
Menschen fahren in Jerusalem mit einer Stadtbahn, während durch ein Fenster Plakate zu sehen sind, die die Freilassung von Geiseln fordern. Ronen Zvulun/Reuters
Stattdessen wollte die Regierung abwarten, ob die Hamas den jüngsten Vorschlag der Vermittler annimmt, der eine mehrstufige Abmachung zwischen Israel und der Hamas vorsieht. Diese soll zur Freilassung der israelischen Geiseln führen, der Freilassung palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen sowie zu einer Beendigung des Gaza-Kriegs. Derzeit beharren die Islamisten darauf, dass Israel seine Truppen komplett aus dem Gazastreifen abziehen soll. Israel lehnt dies ab.

Die Hamas gab an, sie habe eine Antwort auf die Vorschläge der Vermittler überbracht und sie mit den Vertretern Ägyptens und Katars erörtert. Die Delegation wollte am Sonntagabend aus Kairo abreisen und sich mit den Führern der Organisation in Katar beraten. Am Dienstag soll es dann in Kairo weitergehen. 
Christina Felschen
Christina Felschen

Israels Verteidigungsminister droht erneut mit Offensive in Rafah

Die indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Terrorgruppe Hamas um eine Feuerpause im Gazastreifen drohen offenbar an der unnachgiebigen Haltung beider Seiten zu scheitern. Wie die Nachrichtenagentur AFP aus Hamas-Kreisen erfuhr, reiste deren Delegation vom Verhandlungsort Kairo ab. Unterdessen schloss Israel den wichtigsten Grenzübergang für Hilfsgüter in den Gazastreifen nach Raketenbeschuss.

Israels Verteidigungsminister drohte erneut mit einer Bodenoffensive in Rafah. Mit ihrem Zögern signalisiere die Hamas, dass es ihr nicht ernst mit einer Waffenruhe sei, sagte Joaw Galant. Sollte dem wirklich so sein, werde Israel "in sehr naher Zukunft" unter anderem in Rafah militärisch vorgehen. Dort hat etwa die Hälfte der Bevölkerung des Küstengebiets vor den Dauerbombardements Zuflucht gesucht. Etwa eine Million Vertriebene harrt seit Monaten unter immer dramatischeren Bedingungen auf engstem Raum aus.

Hamas-Chef Ismail Hanija hatte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu vorgeworfen, die Gespräche zu "sabotieren". Netanjahu wolle "ständige Rechtfertigungen für die Fortsetzung der Aggression erfinden", sagte Hanija.
Netanjahu wies seinerseits die Hamas-Forderung nach einem Kriegsende entschieden zurück. Israel sei "nicht bereit, eine Situation zu akzeptieren, in welcher die Hamas-Bataillone aus ihren Bunkern kommen und wieder die Kontrolle über den Gazastreifen übernehmen", sagte er nach Angaben seines Büros.
Sarah Vojta
Sarah Vojta

Israelische Polizei führte offenbar Razzia bei Al-Dschasira durch

Nach dem Beschluss der israelischen Regierung, den katarischen Fernsehsender Al-Dschasira in Israel schließen zu lassen, hat die israelische Polizei Insidern zufolge ein Hotelzimmer in Jerusalem durchsucht. Dieses soll als Büro des Senders gedient haben. Im Internet wurden Videoaufnahmen gepostet, auf denen mutmaßliche Zivilbeamte zu sehen sind, die Kameraausrüstung in einem Hotelzimmer abbauen.

Mehr zum Umgang der israelischen Regierung mit Al-Dschasira können Sie in unserem Artikel lesen:
Cora Wucherer

Israel schließt wichtigsten Grenzübergang zum Gazastreifen nach Raketenbeschuss

Israel hat den derzeit wichtigsten Grenzübergang für humanitäre Hilfsgüter in den Gazastreifen nach Raketenbeschuss aus dem Palästinensergebiet vorerst geschlossen. 

Aus einem Gebiet nahe der Stadt Rafah seien zehn Geschosse in Richtung des Übergangs Kerem Schalom abgefeuert worden, teilte die Armee mit.

Lastwagen mit humanitärer Hilfe dürften den Grenzübergang Kerem Schalom nicht mehr passieren. Über Kerem Schalom waren die meisten humanitären Hilfslieferungen in den Gazastreifen erfolgt. 
Nina Monecke
Nina Monecke

Hamas greift Grenzübergang Kerem Schalom mit Raketen an

Der militärische Arm der Terrororganisation Hamas hat die Raketenangriffe auf den israelischen Grenzübergang Kerem Schalom für sich reklamiert. Ziel seien israelische Truppen gewesen, teilten die Kassam-Brigaden mit. Der Übergang wird genutzt, um humanitäre Hilfsgüter in den Gazastreifen zu bringen.
Israelische Sanitäter
Israelische Sanitäter. Amir Cohen/Reuters
Die Nachrichtenseite ynet berichtet, es seien rund zehn Raketen aus der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens auf Kerem Schalom abgefeuert worden. Es gab Berichte über mehrere Verletzte.

Die israelische Armee meldete später, dass drei ihrer Soldaten getötet und zwölf weitere verletzt worden seien. Drei der verletzten Soldaten befänden sich in einem ernsten Zustand.
Angelika Finkenwirth
Angelika Finkenwirth

Al-Dschasira wird in Israel geschlossen

Die israelische Regierung plant, den arabischen TV-Sender Al-Dschasira in Israel zu schließen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu schrieb auf X, dies habe seine Regierung einstimmig beschlossen. Einen Zeitpunkt nannte er nicht.

Zuvor hatte das israelische Parlament ein Gesetz verabschiedet, das die vorübergehende Schließung von internationalen Rundfunksendern ermöglicht, wenn diese während des Gaza-Kriegs als Bedrohung für die nationale Sicherheit eingestuft werden. Die israelische Regierung beschuldigt Al-Dschasira, arabische Zuschauern gegen das Land aufzuhetzen. Der Sender weist dies zurück und hat die drohende Abschaltung als Teil systematischer israelischer Versuche bezeichnet, ihn zum Schweigen zu bringen.
Nina Monecke
Nina Monecke

Studie zeigt hohes Ausmaß von Antisemitismus

Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel ist es einer israelischen Studie zufolge zum gravierendsten Ausbruch von Antisemitismus seit dem Zweiten Weltkrieg gekommen. Wenn dieser Trend anhalte, könnten jüdische Menschen ihre Identität künftig in der westlichen Welt nicht mehr sicher und frei leben, heißt es im Jahresbericht der Universität von Tel Aviv und der Anti-Diffamierungsliga aus den USA zu Antisemitismus.

So seien in den USA, wo rund sechs Millionen jüdische Menschen lebten, zwischen Januar und September 2023 insgesamt rund 3.500 antisemitische Vorfälle gezählt worden, in den drei letzten Monaten des Jahres seit dem Hamas-Überfall jedoch fast 4.000. Ähnlich sei das Bild auch in anderen Ländern wie Deutschland, wo von Januar bis September vergangenen Jahres 1.365 antisemitische Vorfälle gezählt wurden und von Oktober bis Dezember 2.249.

Die Autoren warnen aber auch davor, die Gefahr für jüdische Menschen überzubewerten. "Wir leben nicht im Jahr 1939, geschweige denn 1942", stellten sie klar. Allerdings habe der Antisemitismus schon in den Monaten und Jahren vor dem 7. Oktober stetig zugenommen, und der Krieg in Gaza habe "diesen bereits außer Kontrolle geratenen Brand weiter angefacht".
Nina Monecke
Nina Monecke

WFP-Chefin spricht von "ausgewachsener Hungersnot" im Norden Gazas

Cindy McCain, Direktorin des UN-Welternährungsprogramms (WFP), hat mit Blick auf die humanitäre Lage in Gaza Forderungen nach einem Waffenstillstand bekräftigt. Im Norden des Gazastreifens herrsche bereits eine Hungersnot, die sich Richtung Süden ausweite, sagte McCain in einem Interview mit dem US-Sender NBC News.
Cindy McCain fordert einen Waffenstillstand im Gazastreifen.
Cindy McCain fordert einen Waffenstillstand im Gazastreifen. Remo Casilli/Reuters
Ein Sprecher der israelischen Behörde Cogat, einer Einheit im Verteidigungsministerium, wies die Behauptungen von McCain gegenüber der Times of Israel als falsch zurück. In den vergangenen Monaten habe Israel den Gazastreifen verstärkt mit Nahrungsmitteln, Medikamenten und Zeltausrüstungen versorgt. Etwa hundert Lastwagen mit Hilfsgütern seien in den vergangenen Wochen in den nördlichen Teil geschickt worden. Die humanitäre Lage habe sich verbessert.